Diese Ioner nun (...) haben ihre
Städte gebaut in einem Land, das, unseres Wissens, den schönsten Himmel hat auf der ganzen Erde und der
Jahreszeiten anmutigsten Wechsel. Herodot, Forschungsbericht,
5. Jh.v.Chr.
Einer der bekanntesten Söhne des antiken Halikarnassos ist mit Sicherheit Herodot. Dieser
bedeutende Historiker wurde 485 v.Chr. hier geboren und gilt als "Vater der Geschichtsschreibung". Von
manchen Historikern wird er auch spaßeshalber "Vater der Lügen" genannt.
Herodot (ca. 490-ca. 425 v. Chr.)
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Karische Münze
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Der »Vater der Geschichtsschreibung« wurde zu Beginn des 5. Jahrhunderts in Halikarnassos
geboren. Er unternahm weite Reisen, die ihn mitunter nach Griechenland, Ägypten, Persien und Italien führten.
Gegenstand seines Forschungsberichtes sind die Auseinandersetzungen zwischen Griechenland und Persien. Besonders
beeindruckten ihn die Lyder und deren reicher König Krösus, der in der Hauptstadt Sardes regierte.
In einer seiner Anekdoten erzählt er, wie Krösus vom persischen König Kyros gefangengenommen wird.
Krösus fragt, wie sich die persischen Soldaten in Sardes benehmen. Sie plündern es«, grinst Kyros,
»und zwar auch deinen ganzen Besitz.« Krösus erwidert: »Nicht meinen Besitz plündern
sie, mein Freund, inzwischen ist es vielmehr dein Vermögen, das sie stehlen.« Daraufhin setzt Kyros
den Plünderungen rasch ein Ende.
Das Mausoleum war es, das das antike Bodrum, damals Halikarnassos genannt, weltberühmt gemacht hat. Hier ließ
sich im Jahre 353 vor Chr. König
Mausolos in einem monumentalen Grab bestatten. Das Mausoleum wurde benannt nach ihm, und auch noch heute werden
Kolossalgrabstätten so genannt. Es gehörte zu den sieben Weltwundern der Antike.
Original-Teile dieses Weltwunders sind heute im britischen Museum in London zu bewundern.
Cevat Sakir, auch bekannt als "Der Fischer von Halikarnassos", hatte vor Jahren um die Rückgabe
der Mausoleumteile gebeten; adressiert an das British Museum in London, argumentierte er, daß solche Kunstwerke
nicht gedacht seien, um unter einen grauen und regenverhangenem Londoner Himmel ausgestellt zu sein.
Die Antwort lautete: "Danke, daß sie uns an dieses Thema erinnert haben, wir haben die Decke in den
Räumen, die dem Mausoleum
gewidmet sind, jetzt blau gestrichen."
Herodot beschreibt Ionien mit den folgenden
Worten:
[I, 142] "Die Ionier übrigens, und dazu gehört auch Panionion, haben ihre Städte in einem Lande
gegründet, das von der ganzen uns bekannten Erde das herrlichste Klima hat. Weder die nördlicher gelegenen
noch die südlicher gelegenen Länder können sich mit Ionien vergleichen. Jene haben unter der Kälte
und Nässe zu leiden, diese unter der Hitze und Trockenheit. Die Bewohner sprechen nicht alle die gleiche Sprache,
sondern es gibt vier verschiedene Mundarten. Die südlichste Stadt ist Milet, dann folgen Myus und Priene.
Diese Städte gehören zu Karien und haben eine und dieselbe Mundart. Die folgenden liegen in Lydien: Ephesos,
Kolophon, Lebedos, Teos, Klazomenai, Phokaia. Auch diese Städte haben eine gemeinsame Mundart, die aber von
der der obengenannten verschieden ist. Dann folgen noch drei weitere ionische Städte, zwei davon liegen auf
Inseln, nämlich Samos und Chios, eine auf dem Festlande: Erythrai. Die Chier und Erythraier haben die gleiche
Mundart, Samos hat eine besondere für sich, so daß es im ganzen vier verschiedene Mundarten sind"
[übersetzt von A. Horneffer].
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Bodrum wurde im Jahre 1523 n.Chr., nach dem Sieg Sultan Süleyman des Prächtigen über Rhodos, dem
osmanischen Reich angeschlossen.

Das heutige Bodrum ist auf den Resten des antiken Halikarnassos errichtet worden. Funde zeugen
von einer 5000 Jahre alten Geschichte dieser Stadt. Verschiedene Zivilisationen waren hier beheimatet und immer
wieder Eroberungen ausgesetzt. Die Karer und Lelegen waren die ältesten Bewohner dieser Region. Homer berichtet
in seiner Ilias, daß die Karer Troja verteidigen halfen.
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