Diese Ioner nun (...) haben ihre Städte gebaut in einem Land, das, unseres Wissens,
den schönsten Himmel hat auf der ganzen Erde und der Jahreszeiten anmutigsten Wechsel.
Herodot, Forschungsbericht, 5. Jh.v.Chr.
Das heutige Bodrum ist auf den Resten des antiken Halikarnassos errichtet worden. Funde zeugen
von einer 5000 Jahre alten Geschichte dieser Stadt. Verschiedene Zivilisationen waren hier beheimatet und immer
wieder Eroberungen ausgesetzt. Die Karer und Lelegen waren die ältesten Bewohner dieser Region. Homer berichtet
in seiner Ilias, daß die Karer Troja verteidigen halfen.
Einer der bekanntesten Söhne des antiken Halikarnassos ist mit Sicherheit Herodot. Dieser bedeutende Historiker wurde 485 v.Chr. hier geboren und gilt als "Vater der Geschichtsschreibung".
Von manchen Historikern wird er auch spaßeshalber "Vater der Lügen" genannt.
Das Mausoleum war es, das das antike Bodrum, damals Halikarnassos genannt, weltberühmt gemacht hat. Hier ließ
sich im Jahre 353 vor Chr. König
Mausolos in einem monumentalen Grab bestatten. Das Mausoleum wurde benannt nach ihm, und auch noch heute werden
Kolossalgrabstätten so genannt. Es gehörte zu den sieben Weltwundern der Antike.
Original-Teile dieses Weltwunders sind heute im britischen Museum in London zu bewundern.
Cevat Sakir, auch bekannt als "Der Fischer von Halikarnassos", hatte vor Jahren um die Rückgabe
der Mausoleumteile gebeten; adressiert an das British Museum in London, argumentierte er, daß solche Kunstwerke
nicht gedacht seien, um unter einen grauen und regenverhangenem Londoner Himmel ausgestellt zu sein.
Die Antwort lautete: "Danke, daß sie uns an dieses Thema erinnert haben, wir haben die Räume, die
dem Mausoleum
gewidmet sind, jetzt blau gestrichen."
Obwohl von dorischen Kolonisten errichtet, nahm Halikarnassos im 5. Jhrhdrt.vChr. einen typisch
ionischen Charakter an. Zu dieser Zeit hielt sich die Stadt, von Königin Artemisia beherrscht, auf der Seite
Perser. Im Seekrieg von Salamis wurden Artemisia's Schiffe versehentlich versenkt. Dieses Missverstaendnis trug
ihr aber eine Belohnung von Seiten des persischen Königs ein.
Im 5. Jhrhdrt. v.Chr. machte der persische Satrap Mausolos Halikarnassos zur Hauptstadt Kariens und zwang seine
Untertanen, in den drei größten Städten zu siedeln. Diese Städte waren Halikarnassos, Myndos
und Theangela.
Nach dem Tod Mausolos' im Jahre 353 v.Chr. übernahm seine Schwester und Ehefrau Artemisia die Regierung und
ließ für ihren Mann ein Grabmal errichten, das zu den sieben Weltwundern gezaehlt wurde ("Mausoleum
von Halikarnassos").
Nach ihrem Tod, 351 v.Chr., übernahm ihr Bruder Idriaus, nach dessen Tod 334 v.Chr., seine Schwester und Frau
Ada die Herrschaft. Nach der Verbannung Ada's nach Alinda, wurde der jüngste Bruder Pixodoros für kurze
Zeit Satrap. Nach der Einnahme der Stadt durch Alexander den Großen, 334 vChr., berief dieser aber Ada in
ihr Amt zurück.
Unter Mausolos' Regentschaft wurden viele ehrgeizige Projekte durchgeführt. Auch muß
er ein Meister im Steuereintreiben gewesen sein. Es ist überliefert, daß er sogar Haare über Schulterlänge
mit Abgaben belegte.
Im Herbst 334 v.Chr. eroberte und plünderte Alexander (der Große) die Stadt. Der Geschichtsschreiber
Arianus berichtet von lang andauernden Kämpfen am Myndos-Tor. (im vorigen Jahr von Ericsson-Türkcell freigelegt).
Halikarnassos gewann nach Alexanders Eroberung nie wieder seine einstige Bedeutung. Über die nachfolgende
Zeit ist wenig geschrieben worden, doch bekannt ist, daß Ptolemäus von Ägypten seine Kriegsschiffe
in Bodrum bauen ließ.
Um 400 n.Chr., mit dem Niedergang Roms und der Ausbreitung des Christentums hatte sich Halikarnassus zu einer Diözese
des Erzbischoftums von Aphrodisias
entwickelt. Es blühte dann das byzantinische Reich. Historiker erwähnen es erst wieder im 11. Jh.n.Chr.,
als die Türken das Gebiet übernahmen.
Gegen Ende des 13. Jh. wurde die Burg der Johanniter-Ritter in Smyrna (dem heutigen Izmir) vom Mongolenführer
Timur zerstört und und sie forderten Ersatz, so bekamen sie Halikarnassos.
Danach blieb die Stadt bis zum Jahr 129 vChr. unabhängig; führte dann als unbedeutende
Siedlung, im inzwischen Rom angeschlossenen Asien, ihr Dasein fort. Im 14. Jhrhdrt. für kurze Zeit unter türkischer
Besatzung stehend, wurde sie 1402 n.Chr. an die Johanniter übergeben.
Als die Ritter des Johanniter-Ordens im Jahre 1495 mit dem Bau des St. Peter Kastells begannen, verwendeten sie
die Reste des Mausoleums als bestens vorbereitetes Baumaterial. Die Ritter nannten dann diese Stadt Mesy, in totaler
Unkenntnis ihrer antiken Vergangenheit und die Festung, nun Burg von St. Petrus genannt wurde bald die wichtigste
Zufluchtsstätte für die Christen auf ihren Kreuzzügen in Richtung Jerusalem.
Der Burgbau dauerte nahezu 100 Jahre und selbst der Vatikan entsandte Christen zum Bau. Ein päpstlicher Erlaß
versprach all denjenigen, die beim Bau dieser Festung mitgewirkt hatten, eine sichere Aufnahme in den Himmel.
Heute hat die Burg internationale Bedeutung als eines best geführten Museen in dieser Region. Siehe Video.
Bodrum wurde im Jahre 1523 n.Chr., nach dem Sieg Sultan Süleyman des Prächtigen
über Rhodos, dem osmanischen Reich angeschlossen.
Ein weiteres Zeugnis der großartigen Vergangenheit dieser Stadt ist das Amphi-Theater von Bodrum, leider direkt an einer verkehrsreichen Straße
gelegen sieht es heute mehr vorüberrasende Autos als interessierte Besucher
Hier - wie fast überall in der Türkei vermuten Archäologen unter dem Schutt von 17 Jahrhunderten
zahlreiche und aufschlußreiche Funde die noch nicht wieder ans Tageslicht gekommen sind.
Es ist daher auch hier hervorzuheben, daß sich Ericsson-Türkcell auch dieses Bauwerk vorgenommen hat,
um es wieder erstrahlen zu lassen.
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Herodot - vielzitierter Bürger des antiken Halikarnassos.Doch wo ist das Geschichtsbewußtsein der Bodrumer,
die diesem Mann bis zum heutigen Tage noch nicht einmal einen Straßennamen gegeben hat?
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Bodrum vor 200 Jahren
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Karte von Bodrum heute |
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Die Bodrum Postkarte |
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In Bodrum beginnt man die welt-bekannte Blaue Reise
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