Aphrodisias - Stadt der Aphrodite
ein Florenz der Römerzeit
Wo die Bewohner des Dörfchens Geyre noch bis in die sechziger Jahre zwischen antiken Ruinen lebten, haben
die Wissenschaftler inzwischen einen Teil der Stadtanlage von Aphrodisias freigelegt und eine der besterhaltenen
Städte der gesamten antiken Welt entdeckt.
Anfahrt: auf der Staatsstraße 320 sollte man 18 Kilometer östlich von Nazilli in Richtung Tavas abbiegen.
Nach einer halben Stunde erreicht man das neue Dorf Geyre, dessen Bewohner ihre alte Siedlung den Archäologen
überließen. Die Abzweigung nach Aphrodisias liegt an der Strecke Aydin-Denizli, etwa 12 Kilometer östlich
von Nazilli. Preiswerte Pauschalausflüge von allen Ferienorten der Küste. Wenn Sie mit dem Bus auf eigene
Faust reisen wollen, nehmen Sie den Linienbus bis Nazilli, von dort mit dem Dolmus bis Geyre.
Aphrodisias liegt auf einer Hochebene unterhalb des 2308 Meter hohen Baba Dagi im Bereich des umgesiedelten Geyre.
Der Name Aphrodisias tauchte erst im 3. Jahrhundert v. Chr. auf, besiedelt war die Stätte aber schon im 3.
Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Die Stadt lebte unter anderem vom Export hochwertigen Marmors.
"Aphrodisias besaß eine der berühmtesten Bildhauerschulen
der alten Welt. Den Marmor fanden sie gleich in einem Steinbruch nebenan"
Der nachfolgende Rundgang beginnt auf dem ehemaligen Dorfplatz mit dem Museum. Zuerst gelangt man zum Tetrapylon,
einem prachtvollen Zeremonientor mit kannelierten (spiralförmig verzierten) Säulen, die eine Spezialität
der Bildhauerschule Aphrodisias waren. Die Pforte gehört zum Aphrodite-Heiligtum, das links im Hintergrund
liegt. Rechts ist das Stadion zu sehen, es gilt unter Fachleuten als eines der besterhaltenen Stadien der gesamten
antiken Welt und bot rund 25000 Menschen Platz. Die tunnelförmigen Eingänge und seine 22 Sitzreihen rund
um die Laufbahn sind gut erhalten.
Am Nordtemenos vorbei, einem Anwesen mit Innenhöfen, geht es zum Aphrodite-Tempel, der wahrscheinlich aus
dem 1. Jh. v. Chr. stammt. In christlicher Zeit wurde er zur Kirche umgebaut. Südlich davon liegt der Bischofspalast,
östlich das Odeion, das römische Rathaus. Reihen korinthischer und ionischer Säulen, durchsetzt
mit Pappeln, gehören zur Agora, dem Markt. Im Westen liegen die Thermen des Hadrian, eine Badeanlage mit der
üblichen funktionalen Gliederung.
Südöstlich davon lassen sich die Ruinen einer römischen Basilika erkennen sowie eine byzantinische
Kirche mit schönen Marmorornamenten. Weiter führt der Pfad zum Theater mit einem Vorplatz aus weißem
Marmor. Vom Hügel überblickt man das ganze Stadtgebiet. Im Süden schließen sich die Theaterthermen
an, im Südosten eine weitere christliche Kirche. Danach gelangt man wieder zum Dorfplatz.
Zwei bis drei Stunden dauert es, diese 600 Meter hoch gelegene Grabungsstätte zu besichtigen. Im Museum, das
am ehemaligen Dorfplatz liegt, machen Besucher die Bekanntschaft mit Marmorstatuen, darunter eine der Stadtpa-tronin
und ein bildschöner Apollo. Das hohe künstlerische Niveau dieser Arbeiten verwundert nicht, denn schließlich
besaß Aphrodisias eine der berühmtesten Bildhauerschulen der alten Welt. Den Marmor fanden sie nahebei
in einem Steinbruch. Die Ursprünge der Stadt reichen bis ins 3.Jahrtausend v. Chr. zurück. Mit den Römern
kam ab dem 2.Jahrhundert v.Chr. der Ruhm, nicht zuletzt als Aphrodite-Kultstadt.
Unterkunft: Am besten in Aydin, Denizli oder Pamukkale.
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