Einst leckten sich die Kreuzritter hier ihre Wunden. Heute zählt das Kastell zu den
bestgeführten Museen der Welt.
Das Museum von Bodrum erhielt 1995 im Wettbewerb europäischer Museen das Prädikat
'Besonders lobenswert'. In diesem Museum verbinden sich traditionelle Museumskultur mit moderner Ausstellungstechnik.
Die Burg von Bodrum ist auf einem Felsen zwischen zwei Häfen erbaut. Vor der Antike war dieser Felsen eine
Insel, die sich später mit dem Festland, zur heutigen Halbinsel verband.
Die zwischen 1409-1521 von den Johannitern erbaute Burg befindet sich auf einem fast quadratischen Areal von 180x185
m. Im Inneren der Burg befinden sich Türme, die nach verschiedenen Ländern benannt sind. Der höchste
der Türme ist der "Französische" Turm mit einer Höhe von 47.5 m über dem Meer. Ausser
dem französischen gibt es den italienischen, deutschen, spanischen und den englischen Turm.
Die Westmauer des Turmes ist doppelt verstärkt. Das Innere der Burg ist nur durch 7 Tore zu erreichen, deren
oberer Teil der Verteidigung diente. Über diese Verteidigungsgänge befinden sich, mit Drachen und Löwen
verzierte Kreuze.
Unter der Kapelle in der Innenburg befinden sich 14 Zisternen. Ins Auge fallen besonders die Unterstände des
Turmes, der zwischen Doppelmauern befindliche Wassergraben, die Zugbrücke, der Kontrollturm und der Turm der
die Tugra (das Siegel) Sultan Mahmuts II. trägt.
Die Burg von Bodrum wurde gegen Ende des 19. Jhrhdt. als Gefängnis benutzt. Neben anderen osmanischen Attributen
wurde ihr ein Hamam zugefügt. Heute wird die Burg als Museum für Unterwasser-Archäologie genutzt.
Im Museum zu besichtigen sind:
das
türkische Bad (Hamam),
eine
Amphorenausstellung,
ein
oströmisches Boot,
der
Glas-Salon, mit geborgenen Glasgegenständen,
Münzen
und die Juwelensammlung,
der
Salon der karischen Prinzessin,
der
"Englische Turm",
Folter-und
Hinrichtungsstätten und der "deutsche Turm". Ausserdem werden 33.500 qm des Areals als Freiluftmuseum
benutzt.
Das Unterwassermuseum von Bodrum erhielt 1995 im Wettbewerb europöäischer Museen das Prädikat "Besonders
lobenswert". In diesem Museum verbinden sich traditionelle Museumskultur mit moderner Ausstellungstechnik.
GLASGEGENSTÄNDE AUS DEM SERÇE HAFEN
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Das Institut für Unterwasserforschung (INA) führte, zusammen mit dem Archeologischen
Unterwassermuseum Bodrum, an der Südküste der Türkei, im Naturhafen von Serçe 1977-79 Sommerausgrabungen
an einem mittelalterlichen Wrack durch.
Das Schiff, das im Jahre 1025 nChr. die Südküste des von den Fatimiden beherrschten Syriens verließ,
führte neben anderen Gütern, 3 Tonnen Rohglas, Glasbruchstücke und verarbeitetes Glas mit sich.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit war das Rohglas für einen glasverarbeitenden Betrieb auf der, dem byzantinischen
Reich zugehörenden Krim oder dem Bereich der unteren Donau, bestimmt.
Das, zwei Lateinersegel führende, fast 16 m lange Schiff, besass einen für die Flussfahrt sehr gut geeigneten,
flachen Rumpf.
Obwohl der Kiel nicht erhalten ist, leistet der Fund dieses Schiffes, sowohl aus archäologischer, als auch
aus bootstechnisch-geschichtlicher Sicht, einen wichtigen Beitrag. Den beim Schiffsbau benutzten geometrischen
Formeln zufolge, ist dieses Schiff das älteste Beispiel schon modern anmutender Schiffsbaukunst.
Die im Wrack aus dem Serçe Hafen gefundenen islamischen Glaswaren, Keramiken und Metallgegenstände
sind der wichtigste Fund dieser Periode.
Die Fundstücke anderer, aus dem Mittelalter stammenden Ausgrabungen, erbrachten weniger zeitgeschichtliche
feste Daten; dieser Fund hingegen belegte einen genauen Anfangspunkt islamischer Schiffsbaukunst, und war aus dieser
Sicht sehr bedeutend.
Das gilt auch für die vom Institut für Unterwasserforschung durch-geführten Ausgrabungen, bzw.die
dabei gefundenen Amphoren. Ausgrabungen erfolgten an folgenden Stellen: Gelidonya Kap, Wrack 1200 vChr. ; Wracks
vor der YassI Insel, 4. und 7. Jhrhdrt. nChr. ; Wrack aus dem 11. Jhrhdrt., "Glaswrack" aus dem Serçe
Hafen ; einem hellenistischen Wrack aus dem 3. Jhrhdrt. vChr., und einem Wrack vor Kas aus dem 14. Jhrhdrt.vChr.
AMPHOREN
Die im Bodrumer Unterwassermuseum ausgestellten, im Handel
benutzten Amphoren, bilden wohl die grösste Amphorensammlung der Welt. Nur ein Zehntel der, verschiedenen
Quellen entstammenden Amphoren, ist, zugunsten einer lebendigen Museumskultur im unteren Hof ausgestellt.
Von den in der Sammlung befindlichen, ältesten Amphoren, bis hin zum 1992 hergestellten Tonkrug, tragen die
Stücke zu einem umfassenden Gesamtbild bei: was enthielten sie und wie, wie wurden sie getragen, gestapelt
und verstaut.
Im hinteren Bereich der Ausstellung ist ein römischer Weinladen, mit Mosaikfussboden und Brunnen nachgebaut.
Manchmal bieten hier, in römische Gewänder gekleidete Museumsangestellte, Weine aus konischen Gefäßen
an oder verkaufen Amphoren als Souvenirs.
DIE "KARISCHE PRINZESSIN"
Im April 1989 wurde bei einer Fundamentsausschachtung am Eingang von Bodrum eine Grabkammer entdeckt und von den
Fachleuten des Unterwassermuseums geöffnet. In der Kammer befand sich ein unversehrter, noch keinem Grabräuber
zum Opfer gefallener Sarkophag. Zwischen der Kammer und dem Sarkophag fand man einen schwarzemaillierten, kleeblattförmigen
Kelch. (Oinochoe). Der drei Gläser Wein (60 cc) fassende Kelch war mit grosser Wahrscheinlichkeit das Lieblingsgefäß
der Toten. Der Sarkophagdeckel wurde vor hunderten von Zuschauern geöffnet. Zum Vorschein kam ein sehr gut
erhaltenes Skelett. Die Grabbeigaben, die aus einer goldenen Krone, zwei goldenen Halsbändern, goldenem Kleidungszierrat,
drei Ringen und zwei Armbändern bestanden, waren atemberaubend.
Paleoanthropologischen Untersuchungen zufolge gehörten die Knochenfunde zu einer Frau, die mehr als ein Kind
geboren hatte. Man nimmt an, dass sie im Alter von ca 40 Jahren starb. Der Fund wurde im Zeitraum zwischen 360-325
vChr. angesiedelt. Bei einer Untersuchung der Graberde fand man Knochen einer Haselmaus. Das heißt, daß
der letzte Besucher der Prinzessin im Sarkophag eine Maus war, die dann kein Entkommen mehr fand.
Man nimmt an, dass die "Karische Prinzessin" aus der adligen Verwandtschaft des Hekatomnos stammt. Der
karische Satrap Mausolos ließ 355 vChr. in Milas/Labranda ein Festhaus errichten. Dort könnte die Prinzessin
an einer Feierlichkeit teilgenommen haben. Deshalb ist sie in einem Raum, ähnlich dem Festhaus, zusammen mit
ihren Grabbeigaben und ihrer Büste ausgestellt.
Der Versuch ihr Gesicht zu rekonstruieren, begann mit einem Gipsabdruck ihres Schädels. In Handarbeit wurden
dann, an bestimmten Stellen des Gipsabdruckes, nadelfeine Stäbe versenkt. Diese Stäbchen gaben die maximale
Dicke des Gewebes an. Streng der Anatomie des Schädels folgend, wurden Schritt für Schritt, Knorpelstückchen;
Lage für Lage Hautschichten; und Härchen für Härchen, Augenbrauen und Haare angepaßt.
Danach wurde, unter Berücksichtigung der rassenspezifischen Merkmale, Haut, Augen und Haare eingefärbt.
Mit dieser Technik kommt man dem wirklichen Portrait eines Menschen sehr nahe.
Stellt man sich die "Karische Prinzessin" in ihren goldbesetzten Gewändern vor, wie sie im Festhaus,
Gäste empfängt ihnen aus dem kleeblattförmigen Kelch Wein anbietet, auf einem Sarkophag Weihrauch
verbrennt oder die geheiligten, den Wahrsagern zugehörigen aalförmigen Ohrringe trägt, so werden
vergessene Traditionen eines längst vergangenen Zeitalters wieder lebendig.
In Anatolien werden jedes Jahr bei Ausgrabungen hunderte von Gräbern
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gefunden. Nur wenige Funde werden im Sinne einer "Lebendigen Museumskultur", ausgestellt.
Weltweit einzig, werden Besucher, im Salon der "Karischen Prinzessin", wie durch einen Zeittunnel, in
eine 2400 Jahre alte Vergangenheit geführt, und können so alle ihre Sinne auf das damalige Geschehen
richten.
OSTRÖMISCHES WRACK
7. Jhrdrt.vChr. - Dieses Schiff und seine Ladung blieben bis zu seiner Entdeckung, durch den Kapitän eines
Schwammtaucherbootes, Kemal ARAS, unberührt auf dem Meeresboden. In den Jahren 1961-64 wurde die dortige Ausgrabung
und Hebung, unter der Leitung von Prof. Dr. George F.Bass / Universität von Pennsylvania, von amerikanischen
und türkischen Experten durchgeführt. Auch der jetzige Direktor des Unterwassermuseums Bodrum. T. Oguz
Alpözen war damals Mitglied der Grabungsmannschaft. Die dort gehobenen Funde sind seit mehr als 30 Jahren
in der Burg von Bodrum ausgestellt. Das Heck des Schiffes wurde von Experten des Unterwassermuseums und INA im
Massstab 1:1 originalgetreu rekonstruiert.
HALIKARNASSOS
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Schließlich noch ein Insidertip für diejenigen, die Schwimmen abseits der Masse in einer einsamen Bucht
und gleichzeitig ursprüngliche Atmosphäre um sich haben wollen, fahrt nach Mazi oder oder Yaliçiftlik,
das ist östlich von Bodrum, Richtung Mumcular und dann
rechts ab. (ein Jeep dürfte ideal sein)
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Landhäuser wie man sie vereinzelt
noch findet, dieses steht in Türkbükü
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Weitläufiger Strand in Ortakent-Yahsi
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Die Bodrum Postkarte
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Abend in Türkbükü
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In Mumcular
scheint die Zeit stehengeblieben zu sein
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